Die 6. Klassen setzen sich für Menschlichkeit im Rahmen eines Projekts von Serve the city ein
Am Morgen mussten wir wie immer um 8 Uhr in der Schule sein. Als alle Kinder da waren, haben wir uns vorab in dem Klassenraum getroffen, sodass uns der Ablauf des Tages erklärt wurde. Zuerst mussten wir die Brote schmieren (Toastbrot mit Butter und Schinken oder Käse) und Päckchen packen. Die drei Mütter, die als freiwillige Helferinnen dabei waren, haben auch die mitgebrachten Altkleider sortiert. Währenddessen wurde in der Küche Kaffee gekocht und in die Thermoskannen gefüllt. Als wir alles in unsere Trollis gefüllt und uns in unsere Gruppen aufgestellt hatten, sind wir auch schon Richtung Bus gelaufen.
Bei der Station haben wir dann den Bus 77 Kraainem zur Endstation Kraainem und haben von dort die Metro Richtung Gare du l’Ouest genommen. Die drei Gruppen hatten schon vorgegebene Stationen wo wir hingehen sollten und meine Gruppe (mit Herrn Flohn) ist als erstes bei Merode ausgestiegen. Wir haben dort noch keine Obdachlosen gesehen.
Also sind wir mit der Metro weiter nach Schuman gefahren und haben dort fünf Obdachlose gesehen. Zuerst haben wir den Männern Kaffee und ein Sandwich angeboten, bevor wir danach mit Kleidern und weiteren Care-Paketen, die mit Wasser, kleinen Küchlein und Taschentüchern gefüllt waren auf weitere Obdachlose zugegangen sind.
Danach haben wir uns auf dem Weg zu der Station Louise gemacht und haben aber leider auf dem Weg dorthin einen von den ersten Obdachlosen mit einem Handy in einem Restaurant gesehen.
Nachdem wir gegessen und uns ausgeruht hatten, gingen wir weiter zu Porte d’Hal und hatten dort schon fast alle Sandwiches und einen ganzen Trolli voller Pakete leer gemacht.
Von Porte d’Hal gingen wir auch schon weiter zu unserem letzten Stop – Gare du Midi. Als wir dort ankamen, fanden wir eine weitere Gruppe von Obdachlosen, die wir versorgen konnten.
Es war schön zu sehen, wie Obdachlose sich gefreut haben, als wir ihnen Essen usw. gaben. Uns haben ein paar Obdachlose auch erzählt, wie sie auf der Straße gelandet sind. Es war z.T. sehr traurig ihre Geschichten zu hören. Zum Beispiel hatten es einige sehr schwer, in ihrem Heimatland zu überleben und sind deshalb nach Brüssel gekommen. Eine obdachlose Frau hat uns erzählt, dass sie ihren Mann verloren hat, der das Geld verdiente, sodass sie fortan auf der Straße leben musste. Deshalb sollte man ihnen nicht gleich mit Vorurteilen begegnen.
Es war eine sehr besondere und aufschlussreiche Erfahrung, vor allem weil man lernt, den Obdachlosen mehr Beachtung zu schenken, statt einfach an ihnen vorbeizulaufen.
Liya Mohni